14 000 Todesfälle im Jahr

Quelle: http://www.sueddeutsche.de/sz/meinungsseite/red-artikel709/


Süddeutsche Zeitung, 21.11.2003

Das Ende der Rußschleudern

Es ist noch gar nicht so lange her, da waren Autos mit Dieselmotor auf deutschen Straßen eher die Ausnahme. Anfang der achtziger Jahre lag der Anteil der Diesel-Modelle bei den Neuzulassungen gerade mal bei zehn Prozent. Inzwischen ist der Dieselmotor für Pkw fast so beliebt wie ein Benziner. Nicht zuletzt wegen des ständig steigenden Anteils der Dieselfahrzeuge sorgte deshalb vor wenigen Monaten eine Studie des Umweltbundesamtes für Aufsehen, derzufolge jährlich rund 14 000 Todesfälle durch die Rußpartikel in den Dieselabgasen verursacht werden. Die deutschen Autobauer haben sich aber erst nach längerem Zögern bereitgefunden, von diesem Herbst an Filter für einige Neuwagenmodelle anzubieten – gegen Aufpreis.

Der Beschluss der Umweltminister von Bund und Ländern, den Einbau von Filtern steuerlich zu fördern, ist nun ein großer Anreiz, dass diese schnell zum Einsatz kommen können. Bald also könnten die gefährlichen Staubteilchen aus der Luft verschwinden. Damit sind jetzt endlich auch im Autoland Deutschland gute Startbedingungen für eine Technik geschaffen worden, die in Frankreich bei vielen Herstellern längst zum Standard gehört.

Die Methode, im Interesse der Umwelt oder der Gesundheit diejenigen zu belohnen, die bereit sind, eine modernere Technik einzusetzen als die Gesetze eigentlich verlangen, ist zwar nicht neu; sie hat sich aber in der Vergangenheit bewährt. Noch besser wäre es allerdings, wenn dieses Prinzip nicht nur auf die Neuwagen, sondern auch auf die bereits zugelassenen Dieselfahrzeuge angewendet werden könnte. Denn es sind vor allem die alten Motoren, die besonders viel Ruß ausstoßen. gras





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